ERFA, NEE und UIRR nehmen DB Netz in die Pflicht

Die Branchenverbände sehen die Störung in Rastatt als Symbol für den unvollständigen europäischen Binnenmarkt im Schienengüterverkehr

ERFA, NEE und UIRR nehmen DB Netz in die Pflicht

Die siebenwöchige Unterbrechung der Rheintalstrecke aufgrund des DB Netz-Zwischenfalls in Rastatt hat 2017 operativ und finanziell zu einem schwarzen Jahr für den europäischen Schienengüterverkehr werden lassen. Das Fehlen von Notfallplänen und unrealistische, minderwertige Umleitungsoptionen verursachten enormen Schaden für die Wertschöpfungskette des Schienengüterverkehrs sowie für die Verlader, die ihre Güter dem umweltfreundlichen Bahnsystem anvertraut haben. 

Die Branchenverbände ERFA, NEE und UIRR fordern DB Netz nun in einer gemeinsamen Aussendung auf, die volle Haftung für die Schäden im Güterverkehr zu übernehmen und innerhalb kurzer Zeit einen Vorschlag für eine klare, faire und einfach strukturierte finanzielle Abwicklung des Rastatt-Vorfalls vorzulegen.

„Der Güterverkehrssektor erwartet von DB Netz außergewöhnliche Anstrengungen, um das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen und die zusätzliche Überzeugungsarbeit gegenüber den Kunden zu unterstützen: Die Bahn soll weiterhin ein zuverlässiger Partner in der Lieferkette sein“, heißt es in dem Schreiben. 

Infolge der Unterbrechung in Rastatt waren die Bahnunternehmen gezwungen, Transportaufträge ihrer Kunden abzulehnen, und sie nahmen extrem hohe Kosten in Kauf, um weniger als die Hälfte ihres normalen Volumens zu befördern. Intermodale Betreiber, Terminals und Transportunternehmen standen vor den gleichen Problemen. Zwar erkannten die Endkunden die Anstrengungen der Bahnen unter diesen schwierigen Bedingungen in hohem Masse an, aber sie litten dennoch unter gravierenden Folgen. 

„Die DB Netz trifft eine klare Verantwortung und Haftung gegenüber den Bahnunternehmen und ihren Kunden“, lautet der Standpunkt der Branchenverbände ERFA, NEE und UIRR. 

www.erfarail.eu; www.netzwerk-bahnen.de; www.uirr.com

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